Dass Alkohol in der Schwangerschaft dem Baby schadet, ist bekannt. Das sogenannte Fetale Alkoholsyndrom (FAS) kann hervorgehen, wenn die Mutter in den entscheidenden ersten 12 Wochen häufiger Alkohol konsumiert hat. Lebenslange Beeinträchtigungen wie Lernschwächen, Störungen im Sprach- und Verhaltensmuster oder Nachteile in der Motorik kennzeichnen dieses Syndrom.
Jetzt haben Forscher aus Australien herausgefunden, dass der Genuss von Alkohol in der besonders empfindlichen Frühschwangerschaft dazu führen kann, dass sich die Gesichtsform des Babys verändert.
Im Rahmen einer Studie wurden mit Hilfe von speziellen Kameras die Gesichtszüge von über 400 Babys verglichen. Ihre Mütter hatten in unterschiedlichem Maße Alkohol während der Schwangerschaft konsumiert beziehungsweise darauf verzichtet.
Im Ergebnis zeigte sich, dass bereits geringe Alkoholmengen wie beispielsweise eine Flasche Wein oder zwei Flaschen Bier pro Woche, das Gesicht veränderten: Die betroffenen Kinder zeigten im mittleren Gesichtsbereich flachere Ausprägungen, eine vergleichsweise kürzere Nase sowie eine weniger vollmundige Lippe.
Diese untypischen Ausprägungen zeigten sich umso mehr, je mehr Alkohol von der werdenden Mutter getrunken wurde. Ebenso waren die Gesichtszüge umso mehr verändert, sofern die Schwangere bereits in den kritischen ersten Schwangerschaftsmonaten Alkohol konsumiert hatte.
Muggli E. et al.
Association Between Prenatal Alcohol Exposure and Craniofacial Shape of Children at 12 Months of Age.
JAMA Pediatrics
8/2017